Sehr geehrte Mitglieder der Hagelgilde,
mit dieser Post erhalten Sie die Jahres-Prämienrechnung 2015. Die im Frühjahr geleistete Abschlagszahlung ist darin berücksichtigt.
Nachfolgend haben wir für Sie wichtige Informationen über den bisherigen Geschäftsverlauf und über die Schadensereignisse zusammengestellt:
Versicherungsbestand:
Im Geschäftsjahr 2015 konnte der Versicherungsbestand weiter ausgebaut werden. Die versicherte Fläche blieb trotz veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen (Greening) konstant bei 446.000 ha. Diese Fläche verteilt sich auf 6.926 Verträge.
Durch die sinkenden Preise an den Getreide- und Rapsmärkten und den veränderten Anbau-Mix verringerte sich die Gesamtversicherungssumme (errechnet sich aus Marktpreisen, Ertrag und der versicherten Fläche) von 752 Mio. € auf rund 724 Mio. €.
Schadenverlauf (siehe auch beiliegende Übersicht)
Die Hagelsaison begann in diesem Jahr schon sehr früh. Der erste Hagelschaden wurde am
26. April in Mecklenburg-Vorpommern aus dem Raum Teterow im Winterraps gemeldet.
Im Mai trafen insgesamt 158 Schadenmeldungen in der Geschäftsstelle ein. Die Schwerpunkte bildeten hierbei die ersten drei Dienstage und der letzte Samstag im Mai.
Am 5. Mai verwüstete ein Tornado die Stadt Bützow in Mecklenburg-Vorpommern. Auch im Kreis Stormarn konnte eine ganze Lindenallee dem Sturm nicht standhalten. Diese extreme Wetterlage führte zu 35 Schadenmeldungen aufgrund von Hagel. Diese Meldungen kamen in Dithmarschen aus dem Raum Tönning- Wesselburen, in Schwansen aus dem Bereich Rieseby und in Stormarn aus den Gebieten Ahrensburg und Lasbek. In den Vorbesichtigungen wurden vor allem viele Triebabschläge im Raps aufgenommen.
Der zweite Dienstag im Mai führte in Mecklenburg-Vorpommern zu 61 Schadenmeldungen. Schwerpunkte waren der Raum zwischen Güstrow und dem Krakower See, der Bereich an der B104 zwischen der A19 und Teterow, sowie auch der Bereich westlich und östlich des Kummerower Sees und an der Peene, westlich von Anklam. In allen Gebieten war vor allem Raps in der Vollblüte betroffen. Zusätzlich waren auch einige Gersten- und Weizenbestände stark geschädigt.
Vom 19. Mai, wieder einem Dienstag, wurden 32 Schäden gemeldet. Diese Gewitterfront brachte eher kleinkörnigen Hagel mit sich, wieder war die Westküste betroffen. Hier traf es die Gebiete rund um Kollmar, sowie einzelne Betriebe nahe Meldorf und Wesselburen. Ein weiterer Hagelschauer führte im Raum Segeberg zu geringen Schäden im Getreide und Mais. Kleinräumige Hagelschauer gab es zusätzlich noch an der A7 Höhe Tarp und an der A20 Höhe Grevesmühlen.
Am 30. Mai führte Hagel zu Schäden in Raps, Getreide, Erdbeeren und Kartoffeln, es gab 22
Meldungen. Die sehr regional auftretenden Hagelschauer verteilten sich über Gebiete bei Neumünster, Segeberg, Neustadt, Schönberg in der Probstei und Schwerin.
Insgesamt entstand unseren betroffenen Mitgliedern im Mai ein Schaden von 1,16 Mio. €.
Der Juni verlief mit fünf Schadenmeldungen sehr ruhig. Ein sehr kleinräumiges Hagelereignis westlich von Anklam schädigte Erdbeeren.
Im Juli gab es einige sehr stürmische Tage. Am 05. Juli kam es hierdurch in Kombination mit Hagel zu Schäden im Raps, Getreide und Mais vor allen in den Gebieten an der A7 zwischen Rendsburg und Schleswig. Teilweise brachen die ca. 40 cm hohen Maispflanzen ab. In vielen Fällen konnten sich die wie gewalzt aussehenden Maisbestände aber wieder aufrichten.
Am 04., 08., und 19.07. gab es einzelne Hagelschauer die zu Schädigungen von Gerste und Raps führten. Am 25. Juli wurden einige Schäden aus Dithmarschen gemeldet. Hier war Mais teilweise erheblich betroffen. Auf Einzelflächen nahe Kiel und Lauenburg wurden Schäden im Getreide und Raps abgeschätzt. Bis zu diesem Zeitpunkt zählte der Juli nur 32 Schäden.
Am 29. Juli zogen – diesmal ohne Unwetterwarnung – viele Hagelschauer quer über unser gesamtes Geschäftsgebiet. 134 Schadenmeldungen, die teilweise noch am gleichen Tag eingingen, führten dazu, dass dieser Tag der Hauptschadentag des Jahres 2015 ist. Von der Westküste zog der Hagel bis auf die Ostseeinsel Usedom. Schwerpunkte dieser Hagelschauer waren in Schleswig- Holstein die Bereiche rund um Kollmar, Henstedt-Ulzburg, Achterwehr, Malente, Schönwalde, Lensahn und Oldenburg. In Mecklenburg- Vorpommern häuften sich die Meldungen aus den Regionen südlich von Rostock an der A19, südlich der A20 in Höhe Tribsees und Jarmen, sowie von den Inseln Usedom und Rügen. Insgesamt entstand den betroffenen Mitgliedern der Hagelgilde an diesem Tag ein Schaden von über 1,0 Mio. €.
Während der Erntearbeiten traf der Hagel am 04. August im Kreis Stormarn die Gebiete rund um Steinburg, Rethwisch und Reinfeld. Hier waren vor allem Raps, Getreide und Mais aber auch einige Gemüseflächen betroffen. Weiter nördlich traf es den Süden des Kreises Ostholstein zwischen Lübeck und Grömitz. Auch hier war vor allem der Raps betroffen, teilweise mit Totalschäden.
Es gab 62 Schadenmeldungen mit Entschädigungszahlungen von über 400.000,- €.
Am 08., 15. und 23. August gab es einzelne Schadenfälle in Dithmarschen, im Raum Wismar, an der Müritz und nahe Greifswald. Diese Schäden summierten sich auf ca. 30.000,- €. Vorerst letzter Schadentag ist der 15. September mit 4 Schadenmeldungen aus den Kreisen Lauenburg, Stormarn und Nordwestmecklenburg. Es wurde hauptsächlich Mais geschädigt.
Im Jahr 2015 wurden bisher insgesamt 402 Schadenmeldungen aufgenommen. Diese führten zu einer Schadensumme von ca. 2,8 Mio. €.
Prämie:
Durch den Schadenverlauf und die damit verbundenen Entschädigungszahlungen ist das Jahr 2015 ein überdurchschnittliches Schadenjahr geworden. Der Prämienhebesatz wird deshalb leicht angepasst.
Für Sie und Ihren Betrieb variiert die individuelle Prämie im Vergleich zum Vorjahr jedoch meist nur gering, da durch den veränderten Anbau-Mix und die nur durchschnittlichen Erzeugerpreise auch die Versicherungssummen geringer ausgefallen sind. Aus den gleichen Gründen sinkt auch die gesamte Prämieneinnahme der Hagelgilde gegenüber dem Vorjahr.
Über uns:
Bereits seit dem 1. September 2014 verstärkt Herr Henrik Nitz aus Scharbeutz-Schürsdorf unseren Außendienst.
Wenn Ihr Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern, in den nördlichen Regionen von Brandenburg oder Sachsen-Anhalt oder im süd-östlichen Teil Schleswig-Holsteins liegt, ist Herr Nitz für Sie da, wenn es um Ihre gute Betreuung und Beratung zur Hagelversicherung geht.
Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr als Ihr Partner für den Versicherungsschutz
zu den günstigsten Bedingungen an Ihrer Seite stehen konnten und sind im Schadenfall schnell, zuverlässig und kompetent für Sie da.
Das gesamte Team der Hagelgilde möchte sich auf diesem Wege bei Ihnen allen für die gute Zusammenarbeit bedanken. Insbesondere gilt unser Dank auch den Distriktvorstehern und Schätzern für den wieder einmal sehr guten Einsatz in diesem Jahr.
Mit freundlichen Grüßen aus Süsel
HAGELGILDE Versicherungs-Verein a.G.
Ihr Spezialversicherer für die Landwirtschaft im Norden