Satzung:
Im März 2019 wurde von der Mitgliedervertreterversammlung die aktuelle Version der Satzung beschlossen und anschließend von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht in Bonn (BaFin) genehmigt. Zur Kenntnis und information erhalten Sie mit gleicher Post die Neue aktuelle Version unserer Satzung. Wesentliche Änderungen sind in § 32 eine Klarstellung zur Höhe der Verlustrücklage sowie allgemein ein modernerer Sprachgebrauch.
Versicherungsbestand:
Im Geschäftsjahr 2019 blieb der Versicherungsbestand trotz der starken Zunahme von nicht versicherten Ackerfutterbauflächen (als Folge der Trockenheit 2018) mit einer Fläche von 432.000 Hektar weitgehend stabil. Die Hagelgilde hat aktuell 2.844 Mitglieder.
Die im Frühjahr optimistischeren Preis- und Ertragserwartung gegenüber dem Trockenheitsjahr 2018 schlugen sich in der Versicherungssumme nieder, diese stieg um knapp 5% von 613 Mio. € auf 641 Mio. €. Die Flächenanteile am Versicherungsbestand veränderten sich weiterhin, insbesondere der Rapsanbau reduzierte sich noch einmal um 15%, Getreide und Hackfrüchte blieben relativ unverändert und die Leguminosen haben nach dem sprunghaften Anstieg um 50% im Vorjahr in diesem Jahr wieder 25% Flächenanteil verloren. Der Anteil der versicherten Silo-Mais Flächen ist weiter gestiegen, hiervon sind über 55% auch gegen Sturmschäden versichert. Ca. 60% der Anbauverzeichnisse kommen mittlerweile online über www.hagelgilde-online.de.
Prämie:
Das Jahr 2019 ein durchschnittliches Schadenjahr, deshalb können wir den Prämiensatz auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres belassen (gleicher allgemeiner Schadenfreiheits-Nachlass).
Rücklagen:
Unsere Rücklagen werden in diesem Jahr weiter leicht anwachsen, so dass unsere Eigenmittel (Schwankungsrückstellung und Verlustrücklage) dann bei 4,8 Mio. € liegen werden. Die Versichertengemeinschaft der Hagelgilde-Mitglieder ist damit für die nächsten Jahre (und Schadenereignisse) bestens aufgestellt.
Schadenverlauf:
Das Jahr 2019 brachte mit 394 Schadenmeldungen an 26 Schadentagen überdurchschnittlich viele Meldungen. Es gab in diesem Jahr viele frühe Schäden (Mai und Juni) und durch die frühzeitige beginnende Ernte dann relativ wenig Schäden in erntereifen Beständen. Dadurch bewegt sich die Schadensumme mit aktuell 1.310.000,- € auf einem durchschnittlichen Niveau.
Die Schadensaison 2019 begann bereits im Vorjahr, denn im September 2018 wurde frisch aufgelaufener Raps geschädigt. Die dort entstandenen Schäden waren bis zur Ernte 2019 nachweisbar. Am 27.04.2019 traten dann erste Schäden an Raps im östlichen Holstein auf. Es folgten bis zum 17.05. weitere einzelne Schadenmeldungen aus Schleswig-Holstein. Am 18.05. ereignete sich ein schweres, aber kleinräumiges Unwetter mit Hagel und Starkniederschlag westlich von Heide. Die nächsten Schäden wurden vom 20.05. und 06.06. aus dem nördl. Brandenburg und dem Gebiet bei Rostock-Laage gemeldet. Danach ging es Schlag auf Schlag weiter mit 20 Meldungen vom 12.06. (Ostholstein und Müritz-Region) mit Schäden im Raps und Ackerbohnen. 44 Meldungen wurden vom 15.06. (östlich von Neumünster) gemeldet. Es gab Schäden im Getreide, Raps und Mais.
Mit 180 Meldungen wurde der 19.06. zum Hauptschadentag 2019. Die Schadenmeldungen kamen aus dem gesamten südlichen Schleswig-Holstein und aus Mecklenburg-Vorpommern, bei Kühlungsborn. Die schlimmsten und größten Schäden entstanden in einem sehr kleinräumigen Gebiet in den Elbmarschen, allein hier gab es 87 Schadenmeldungen. Die Schadensumme dieses Tages beläuft sich auf über 600.000,- € Betroffen waren vor allem Gerste, Weizen und Ackerbohnen, aber auch Raps, Mais und Zuckerrüben wurden geschädigt.
Während der laufenden Ernte entstanden weitere Schäden am 20.07. (nördl. Dithmarschen und bei Bargteheide), am 28.07. (bei Friedrichsstadt) und am 29.07. (Kreis Segeberg). Der 31.07. ragt dann noch einmal mit 64 Schadenmeldungen heraus. Betroffen war Schleswig-Holstein (von Schwansen über Rendsburg bis in die Kreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg). Hier wurden vornehmlich Raps (teilweise mit Totalschäden) und Weizen mit hohen Schadenquoten geschädigt. Im August gab es weitere Hagelschäden. Es kamen Meldungen vom 02.08. (Dithmarschen, Elbmarschen, die Region zwischen Bad Segeberg, Bad Oldesloe und Kaltenkirchen sowie westlich von Gadebusch), vom 08.08. (in Schleswig-Holstein in den Kreisen Nordfriesland, Plön, Ostholstein und Herzogtum Lauenburg sowie in Mecklenburg-Vorpommern bei Tessin), vom 14.08. (südlich der Schlei), vom 19.08. (Dithmarschen), vom 27.08. (Regionen rund um Ratzeburg, Elmshorn und Bordesholm). Weitere Schäden entstanden am 17.09. bei Greifswald und in der Müritz-Region an frisch aufgelaufenem Raps und im Samenanbau. Vorerst letzte Schäden verursachte dann ein Sturm am 30.09. im Silo-Mais im nördlichen Ostholstein.
Zusammengefasst können wir sagen, dass das Jahr 2019 durch die große Anzahl der frühen Schäden unsere Schätzer und auch uns herausgefordert hat. Hinzu kamen Schäden an Fruchtarten wie Buchweizen, Dinkel und Fenchel, die nicht so häufig im versicherten Anbau zu finden sind.
Wir sind stolz auf unsere Versicherten-Gemeinschaft und bedanken uns bei allen Distriktvorstehern und Schätzern für den guten und verlässlichen Einsatz. Das gesamte Team der Hagelgilde bedankt sich bei Ihnen allen für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.