Während die Gerstenernte inzwischen abgeschlossen ist und die Weizen- und Rapsernte läuft, haben auch die Schätzer der Hagelgilde ihre Hausaufgaben gemacht und die vielen Schäden aus dem Juni in Getreide und Raps endgeschätzt. 10.000 Hektar wurden im Laufe des ersten Halbjahres in der Geschäftsstelle als geschädigt gemeldet. Schwerpunkt hierbei waren der 6., 12., 15. und 19. Juni. Die betroffenen Regionen ziehen sich von der Elbmarsch über den Mittelrücken Schleswig- Holsteins, nach Nordwestmecklenburg, die Müritz-Region und die nördliche Uckermark.
Die Druschfrüchte befanden sich zu diesem Zeitpunkt weitestgehend in der Kornfüllungsphase, so dass vor allem Anschläge an Ähren und Schoten, teilweise aber auch erhebliche Brüche oder Abschläge aufgenommen wurden. Die abschließende Betrachtung kurz vor der Ernte zeigte dann auch regional sehr unterschiedliche und zum Teil erhebliche Schadenquoten auf.
Eine Besonderheit dieses Jahres sind die 200 Hektar geschädigten Ackerbohnen. Die geschädigten Bestände weisen Triebbrüche in unterschiedlichen Höhen und Hülsenab- bzw. -anschläge auf. Die Endschätzungen stehen größtenteils noch aus. So dass das Wissen, welches zwei Kollegen auf dem internationalen Schätzer-Seminar Anfang August in Prag sammeln wollen, noch für die Endschätzungen genutzt werden kann.
Auch die Schäden im Mais sind noch nicht endgeschätzt. Allerdings rechnet die Hagelgilde hier nicht mit so großen Ertragsverlusten für die Landwirte, da die Schäden Mitte Juni entstanden. Die Blattverluste in diesen frühen Stadien können durch die Pflanzen meist gut kompensiert werden.
Das Team der Hagelgilde bedankt sich bei allen Schätzern für ihr ehrenamtliches Engagement für die Gemeinschaft und hofft auf eine zügige Ernte ohne weitere Hagelschäden.