Insgesamt wurden bisher 226 Schäden (Vorjahr 405) angemeldet, wovon letztendlich 139 Schäden über der geringen Schaden-Einstiegsgrenze von 5% lagen. Die Höhe der ausbezahlten Schäden liegt aktuell bei 1,35 Mio. €. Hagelschäden entstanden an 24 Schadentagen auf Fläche von über 4.100 ha.
Die Schadensaison 2016 wurde am 24. April mit vereinzelten Meldungen in Schleswig-Holstein aus Dithmarschen und dem nördlichen Ostholstein eingeläutet. 29 Schadenmeldungen wurden Mitte Mai registriert. Hiervon waren insbesondere die versicherten Betriebe mit Erdbeeranbau in Schleswig-Holstein betroffen. Des Weiteren wurde auch vereinzelt Mais, Zuckerrüben und Raps geschädigt. Am 31. Mai zogen Hagelschauer vor allem über das westliche Mecklenburg-Vorpommern. Hier wurden Flächen mit Raps, Mais und Zuckerrüben teilweise stark geschädigt. Von zwölf Schadenmeldungen waren dann letztendlich sechs Schäden auch als entschädigungswürdig eingestuft.
Im Monat Juni wurden insgesamt nur 43 Schäden angemeldet. In Schleswig-Holstein waren Regionen in den Kreisen Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Stormarn und Ostholstein, in Mecklenburg-Vorpommern in den Gebieten Ludwiglust-Parchim und an der Müritz betroffen. Am 5. Juni wurde nach einem Tornado ein Sturmschaden im Silo-Mais (Kreis Schleswig-Flensburg) gemeldet.
Der Juli war auch in diesem Jahr der schadenträchtigste Monat. Schon am 2. und 3. Juli wurden Schäden im Weizen und im beinahe erntereifen Raps gemeldet. Der Schwerpunkt lag in der Region zwischen Rostock und Demmin. Die 19 Schadenmeldungen des 5. Juli kamen sehr verstreut aus dem östlichen Mecklenburg-Vorpommern. Vor allem erntereifer Raps auf Betrieben aus den Bereichen Rügen, Neubrandenburg, Teterow und Grimmen war betroffen. Ebenso meldeten Betriebe bei Prenzlau in Brandenburg Schäden von diesem Tag an. Insgesamt wurden über 500.000,- € ausgezahlt. Auch der 10. Juli forderte das Hagelgilde Team. Insgesamt 57 Schadenmeldungen von diesem Schadentag in Schleswig-Holstein trafen in der Geschäftsstelle ein. In Schleswig-Holstein zog der Hagel von Nienborstel über Preetz und Lütjenburg bis nach Oldenburg i.H. und schädigte viele Kulturen. Erntereife Gerste, teilweise schon erntereifer Raps und auch Weizen wurden geschädigt. Auf Anbauflächen mit Silo-Mais und Kartoffeln mussten mancher Orts erhebliche Blattverluste dokumentiert werden. Eine heftige Gewitterfront zog am 21. Juli über Hamburg. Die Betriebe im östlichen Randbereich der Stadt wurden getroffen. Raps und Roggen sind teilweise erheblich geschädigt worden. Im Dreieck Rendsburg, Kiel, Nortorf wurden am 22. Juli vor allem Rapsbestände geschädigt.
Anfang August gab es kleinere Hagelschauer, die zu acht Schadenmeldungen führten. Am 28. August zog nach mehreren sonnigen und sehr warmen Tagen eine Gewitterfront quer übers Geschäftsgebiet. Es wurden Restflächen mit Getreide, aber auch Zuckerrüben und Silo-Mais auf Flächen im östlichen Hamburg, im südöstlichen Schleswig-Holstein und im südwestlichen Mecklenburg-Vorpommern betroffen. Hier erreichten die Hagelkörner teilweise die Größe von Tischtennisbällen.
Insgesamt gab es im Jahr 2016 weniger Schäden als im langjährigen (30 Jahre) Durchschnitt der Hagelgilde. Durch diesen relativ günstigen Schadenverlauf kann den Mitgliedern der Hagelgilde weiterhin eine sehr attraktive Versicherungsprämie geboten werden. Gleichzeitig können die Rücklagen gestärkt werden, damit die Versichertengemeinschaft für die Zukunft äußerst gut gewappnet und vorbereitet ist.