Sehr geehrte Mitglieder der Hagelgilde,
mit heutiger Post erhalten Sie die Jahres-Prämienrechnung 2016.
Die im Frühjahr geleistete Zahlung ist darin als Abschlag berücksichtigt.
Nachfolgend geben wir Ihnen wichtige Informationen über den bisherigen Geschäftsverlauf und die Schadensereignisse der Hagelgilde:
Versicherungsbestand:
Im Geschäftsjahr 2016 konnte der Versicherungsbestand fast stabil gehalten werden.
Die versicherte Fläche verringerte sich auch infolge von Greening auf 442.711 ha (Vj. 445.982 ha). Diese Fläche verteilt sich auf 6.919 Verträge.
Durch die sinkenden Preise an den Getreide- und Rapsmärkten und dem veränderten Anbau-Mix verringerte sich die Gesamtversicherungssumme (errechnet sich aus Marktpreisen, Ertrag und der versicherten Fläche) von 724 Mio. € auf rund 641 Mio. €.
Schadenverlauf
Die Schadensaison 2016 wurde am 24. April mit vereinzelten Meldungen in Schleswig-Holstein aus Dithmarschen und dem nördlichen Ostholstein eingeläutet.
29 Schadenmeldungen wurden Mitte Mai registriert. Hiervon waren insbesondere die versicherten Betriebe mit Erdbeeranbau in Schleswig-Holstein betroffen. Des Weiteren wurden auch vereinzelt Mais, Zuckerrüben und Raps geschädigt.
Am 31. Mai zogen Hagelschauer vor allem über das westliche Mecklenburg-Vorpommern. Hier wurden Flächen mit Raps, Mais und Zuckerrüben teilweise stark geschädigt. Von zwölf Schadenmeldungen wurden dann letztendlich sechs Schäden auch als entschädigungswürdig eingestuft.
Im Monat Juni wurden insgesamt nur 43 Schäden angemeldet. In Schleswig-Holstein waren Regionen in den Kreisen Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Stormarn und Ostholstein, in Mecklenburg-Vorpommern in den Gebieten Ludwiglust-Parchim und an der Müritz betroffen.
Am 5. Juni wurde nach einem Tornado ein Sturmschaden im Silo-Mais (Kreis Schleswig-Flensburg) gemeldet.
Der Juli war auch in diesem Jahr der schadenträchtigste Monat. Schon am 2. und 3. Juli wurden Schäden im Weizen und im beinahe erntereifen Raps gemeldet. Der Schwerpunkt lag in der Region zwischen Rostock und Demmin.
Die 19 Schadenmeldungen des 5. Juli kamen sehr verstreut aus dem östlichen Mecklenburg-Vorpommern. Vor allem erntereifer Raps auf Betrieben aus den Bereichen Rügen, Neubrandenburg, Teterow und Grimmen war betroffen. Ebenso meldeten Betriebe bei Prenzlau in Brandenburg Schäden von diesem Tag an. Insgesamt wurden über 500.000,- € ausgezahlt.
Auch der 10. Juli forderte das Hagelgilde Team. Insgesamt 57 Schadenmeldungen von diesem Schadentag in Schleswig-Holstein trafen in der Geschäftsstelle ein. In Schleswig-Holstein zog der Hagel von Nienborstel über Preetz und Lütjenburg bis nach Oldenburg i.H. und schädigte viele Kulturen. Erntereife Gerste, teilweise schon erntereifer Raps und auch Weizen wurden geschädigt. Auf Anbauflächen mit Silo-Mais und Kartoffeln mussten mancher Orts erhebliche Blattverluste dokumentiert werden. Von diesem Tag wurden Schäden in Höhe von ca. 250.000,- € ausbezahlt.
Eine heftige Gewitterfront zog am 21. Juli über Hamburg. Die Betriebe im östlichen Randbereich der Stadt wurden getroffen. Raps und Roggen sind teilweise erheblich geschädigt worden. Im Dreieck Rendsburg, Kiel, Nortorf wurden am 22. Juli vor allem Rapsbestände geschädigt.
Anfang August gab es kleinere Hagelschauer, die zu acht Schadenmeldungen führten.
Am 28. August zog nach mehreren sonnigen und sehr warmen Tagen eine Gewitterfront quer übers Geschäftsgebiet. Allerdings waren nur die Regionen im östlichen Hamburg, im südöstlichen Schleswig-Holstein und im südwestlichen Mecklenburg-Vorpommern so stark betroffen, dass durch Hagel und Sturm teilweise erhebliche Schäden vor allem im Silo-Mais entstanden.
Insgesamt wurden bisher 226 Schäden gemeldet. Von den angemeldeten Schäden lagen letztendlich 139 Schäden über der Schaden-Einstiegsgrenze von 5%. Die Höhe der an die Betriebe gezahlten Schäden beträgt aktuell 1,35 Mio. €.
Prämie:
Durch den Schadenverlauf und die damit verbundenen Entschädigungszahlungen ist das Jahr 2016 ein unter dem Schadendurchschnitt liegendes Jahr geworden. Deshalb konnten wir für Sie den Prämien-Hebesatz senken.
Aufgrund dieser Prämiensatzsenkung, der reduzierten Versicherungssumme und je nach Anbau-Mix Ihres Betriebes sinkt Ihre individuelle Prämie im Vergleich zum Vorjahr mehr oder weniger stark. Auch die gesamte Prämieneinnahme der Hagelgilde sinkt aus den vorgenannten Gründen.
Rücklagen:
Durch den günstigen Schadenverlauf und trotz der Prämiensatzsenkung haben wir unsere Rücklagen weiter verstärkt, damit wir auch für die Zukunft gut gewappnet und vorbereitet sind. Unsere Eigenmittel (Schwankungsrückstellung und Verlustrücklage) liegen aktuell über 3,2 Mio. €.
Meldung von Veränderungen in Ihrem Betrieb:
Falls es in Ihrem Betrieb eine Veränderung gibt, wie z.B. Namensänderung, Betriebsübergabe oder Pacht, Kauf, Pachtrückgabe, Verpachtung, informieren Sie uns bitte zeitnah. Nur so sind wir in der Lage, auf Veränderungen zügig zu reagieren, um die Flächen in unserem Versicherungsbestand zu behalten oder die Hagelgilde durch Neuverträge zu stärken.
Für jeden Tipp, der zu einem Vertragsabschluss führt, erhalten Sie außerdem eine Provision!
Wir freuen uns sehr, dass wir auch in diesem sehr schwierigen und durchwachsenen Jahr, besonders für Sie als landwirtschaftliche Betriebe, als Ihr Partner für den Versicherungs-schutz zu den günstigsten Bedingungen an Ihrer Seite stehen konnten und sind im Schadenfall schnell, zuverlässig und kompetent für Sie da.
Das gesamte Team der Hagelgilde bedankt sich auf diesem Wege bei Ihnen für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.
Insbesondere gilt unser Dank auch den Distriktvorstehern und Schätzern für den wieder einmal sehr guten Einsatz in diesem Jahr.
Mit freundlichen Grüßen aus Süsel