Die Hagelgilde ist sehr zufrieden mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2015. Der Versicherungsbestand hat sich auch in diesem Jahr weiter erhöht.
Die versicherte Fläche stieg auf 446.000 ha, diese Flächen verteilen sich auf 6.950 Verträge von 3.055 Mitgliedern/Versicherungsnehmern.
Bedingt durch den anhaltenden Preisdruck an den Agrarmärkten sank mit den Marktpreisen für Getreide und Raps auch die Gesamt-Versicherungssumme (errechnet sich aus Marktpreisen, Ertrag und der versicherten Fläche) von 749 Mio. € auf über 724 Mio. €. Erfreulich für die Mitglieder der Hagelgilde ist, dass auch die Prämieneinnahme gesunken ist, so dass der Versicherungsschutz weiterhin zu sehr günstigen Konditionen angeboten werden kann.
Zum Schadenverlauf des Geschäftsjahres 2015:
Insgesamt gingen für das Geschäftsjahr 2015 405 Schadenanmeldungen in der Geschäftsstelle der Hagelgilde ein, davon 2 Sturmschäden. Es wurden 230 Schadensfälle mit Gesamtauszahlungen von knapp 2,8 Mio. € an die betroffenen Mitgliedsbetriebe abgeschlossen. Dabei wurden Schäden an Kulturen auf insgesamt 7.642 ha Fläche entschädigt. Die Hagelsaison begann in diesem Jahr schon sehr früh. Der erste Hagelschaden wurde am
26. April in Mecklenburg-Vorpommern im Winterraps gemeldet. Im Mai trafen insgesamt 158 Schadenmeldungen in der Geschäftsstelle ein. Die Schwerpunkte bildeten hierbei die ersten drei Dienstage und der letzte Samstag im Mai.
Am 5. Mai gab es extreme Wetterbedingungen, so verwüstete ein Tornado die Stadt Bützow in Mecklenburg-Vorpommern. Auch im Kreis Stormarn konnte eine ganze Lindenallee dem Sturm nicht standhalten. Dieser Tag führte auch zu Schadenmeldungen aufgrund von Hagel. In den
Vorbesichtigungen wurden vor allem viele Triebabschläge im Raps aufgenommen.
Der zweite Dienstag im Mai führte in Mecklenburg-Vorpommern zu vielen Schadenmeldungen. Die Schwerpunkte waren in der Mitte des Bundeslandes, nahe Güstrow und Teterow. Vor allem war der Raps in der Vollblüte betroffen. Auch Gersten- und Weizenbestände waren geschädigt.
Auch vom 19. Mai wurden einige Schäden gemeldet. Diese Gewitterfront brachte eher kleinkörnigen Hagel mit sich, die Westküste Schleswig-Holsteins war betroffen.
Am 30. Mai führte Hagel zu Schäden in Raps, Getreide, Erdbeeren und Kartoffeln. Die sehr regional auftretenden Hagelschauer verteilten sich über Gebiete mehr im östlichen Schleswig-Holstein und westlichen Mecklenburg-Vorpommern.
Der Juni verlief mit fünf Schadenmeldungen sehr ruhig.
Im Juli gab es einige sehr stürmische Tage. Am 5. Juli kam es hierdurch in Kombination mit Hagel zu Schäden im Raps, Getreide und Mais vor allen in den Gebieten an der A7 im nördlichen Schleswig-Holstein. Teilweise brachen die ca. 40 cm hohen Maispflanzen ab. In vielen Fällen konnten sich die wie gewalzt aussehenden Maisbestände aber wieder aufrichten. Am 4., am 8., und am 19.07. gab es einzelne Hagelschauer die zu Schädigungen von Gerste und Raps führten. Am 25. Juli wurden einige Schäden aus Dithmarschen gemeldet. Am 29. Juli zogen – diesmal ohne Unwetterwarnung – viele Hagelschauer quer über das gesamte Geschäftsgebiet. Sehr viele Schadenmeldungen, die teilweise noch am gleichen Tag eingingen, führten dazu, dass dieser Tag der Hauptschadentag des Jahres 2015 ist. Von der Westküste Schleswig-Holsteins zog sich der Hagel bis auf die Ostseeinsel Usedom
Während der Erntearbeiten traf der Hagel am 4. August in Schleswig-Holstein den Südosten des Bundeslandes. Geschädigt wurde Raps, Getreide und Mais aber auch einige Gemüseflächen. Am 8., am 15. und am 23. August gab es noch einmal einzelne Schadenfälle im Geschäftsgebiet.
Der letzte Schadentag war dann der 15. September mit einigen Schäden im Mais und in bereits aufgelaufenen Rapsbeständen.